Untergruppen der Dyspraxie:
- Codierungsstörungen
	      Die kindliche  Entwicklung   verläuft   in  einzelnen
          Schritten.  Jeder  Schritt  wird gespeichert,  codiert.
          Danach  kann  ein   z.Zt.  gefragtes  Element  aus  dem
          Speicher  abgerufen werden.  Lesen  - ein  Wortbild als
          Ganzes codiert,  kann dann  jederzeit problemlos wieder
          abgerufen  werden.  Liegt eine  Störung  vor, dann  ist
          nicht richtig  gespeichert worden und die  Sache muß so
          lange erarbeitet  werden, bis  wirklich richtig codiert
          ist.
 - Seriale Störung
          Hier handelt  es   sich  um   eine  Störung   in  der
          Reihenfolge.  Das Kind  kann  nicht nachahmen,  es wird
          passiv, zum stillen Beobachter. Gefahr: Das Kind eignet
          sich Konsumverhalten  an, z.b. Fernsehen  oder auch die
          Gefahr  von Abhängigkeit.  Es kann Handlungen  nicht in
          die Reihe bringen, obwohl  es einzelne Elemente aus der
          Handlungsreihe   beherrscht.  Es   ist   unfähig,  eine
          sinnvolle Reihenfolge zu finden.
 - Intermodale Störung
          Hier  handelt  es sich  um  die Unfähigkeit,  sinnvolle
          Dinge  miteinander   zu  verknüpfen.  Die  Sinneskanäle
          können  nicht verbunden  werden -  auch visu-motorische
          Störung; z.B.  sehen -  hören; sehen -  tasten; hören -
          Tat. Die Kinder  finden oft  nicht den Anfang  oder das Ende
          einer Handlung.
 - Konstruktive Dyspraxie
		  Kinder  sehen ein  fertiges  Produkt, können  sich aber
          nicht   vorstellen,  wie   es   von  Anfang   bis  Ende
          hergestellt  wird; sie  haben keine  Idee für  den Weg.
          Dazu  kommt die  Problematik, sich im  Raum einzuordnen
          und sich  in Bezug  zu den anderen  Personen zu setzen.
          Sie finden ihre Stellung, ihren Platz nicht; sie können
          sich nicht organisieren.
 
Wie sehen diese Störungen im schulischen Bereich aus?
Deutsch:
     Lese-Rechtschreibproblem  - a/e,  b/p, 6/9 vertikal;  ei/ ie, b/d, 13/ 31 Reversion
	     Das Kind  muß  Buchstaben   für  Buchstaben
         auswendig   lernen,   bis  er   hängenbleibt,
         codiert  ist.  Wörter  ebenso.  Es  kann  zum
         sogenannten Fabulieren kommen, d.h., das Kind
         erfaßt   die  Geschichte,   hat   jedoch  die
         Buchstaben noch  nicht codiert. Bei Aufsätzen
         wird es  besonders schwierig,  z.b. bei einer
         Bildergeschichte die  richtige Reihenfolge zu
         erkennen oder die  Handlung der Reihe nach zu
         erzählen,  hier  kann es  zu großem  Wirrwarr
         kommen.
 Mathe:
      Die Raumbeziehung ist  gestört -  oben, unten, rechts,  links, aber
          auch Größe,  Menge, Form  und Länge. Es  bestehen Schwierigkeiten, logische
          Zusammenhänge in die richtige Reihe zu bringen.
          Es geht  nur der  Weg der kleinen  Schritte, jeden Schritt  planen und üben
          solange, bis  er sitzt. Die Kinder haben  oft Probleme mit Mitschülern. Sie
          erfahren  Schläge nur  unklar  und teilen,  weil sie  selbst  wenig Schmerz
          empfinden, stark aus.
	
		  Die    Zusammenarbeit   mit    den    Lehrern   ist    unendlich   wichtig.
 Dyspraxie